Doppeltes Unglück am Dienstagmorgen in Olzheim und bei Prüm: Zuerst ereignet sich ein Gefahrgutunfall mit ätzender Säure am B51-Rasthof Schneifel, dann verunglückt oberhalb von Prüm eines der Feuerwehrfahrzeuge auf dem Weg dorthin. Fünf Wehrleute werden verletzt.
Zunächst wurden die Feuerwehren aus Olzheim, Prüm und Niederprüm, die Polizei und das DRK zu einem Gefahrgut-Unfall nach Olzheim gerufen: Aus dem undichten Tank eines in Hamburg gemeldeten Sattelzugs, der über Nacht am Rasthof Schneifel geparkt war, lief ätzende Chlorwasserstoffsäure aus.
Der LKW war mit etwa 21.000 Litern der Flüssigkeit beladen, die in Kontakt mit stark erhitztem Metall zudem explosiv sein kann. Sie wird zur Reinigung von Metall eingesetzt. Der 44-jährige Fahrer war auf dem Weg vom Hersteller Bayer in Leverkusen zur Brauerei in Bitburg.
Laut Angaben der Feuerwehr Prüm bemerkte ein daneben parkender anderer LKW-Fahrer gegen 7 Uhr die austretende Flüssigkeit: Er weckte den schlafenden Kollegen und alarmierte die Polizei.
Etwa 50 bis 100 Liter der ätzenden Säure liefen nach ersten Schätzungen auf die Teerfläche des Parkplatzes. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr Prüm, mit Schutzanzügen und Atemmasken ausgerüstet, dichteten das Leck notdürftig ab und fingen die ausgetretene Flüssigkeit auf.
Der Havarieort ist derzeit gesperrt. Die Feuerwehr hat beim Chemikalien-Hersteller Bayer bzw. der Transportfirma Hoyer einen weiteren Transporter angefordert, in den die Säure umgepumpt werden soll. Nach derzeitigem, vorläufigen Kenntnisstand besteht keine Gefahr für die Umwelt, weil die Flüssigkeit rechtzeitig aufgefangen werden konnte.
Das zweite Unglück ereignete sich dann gegen 8.30 Uhr – und diesmal traf es die Feuerwehrkameraden: Die Wehrleute am Einsatzort hatten zusätzlich die Einsatzkräfte vom Gefahrstoff-Zug des Eifelkreises Bitburg-Prüm angefordert (Standorte: Bitburg, Prüm und Waxweiler). Eines der Fahrzeuge verunglückte jedoch auf dem Weg von Bitburg nach Olzheim in der Auffahrt zur B51 an der Anschlussstelle Brühlborn oberhalb von Prüm.
Das Fahrzeug kam in der Kurve nach links von der Fahrbahn ab, rutschte über eine Rasenfläche und stürzte von dort hinab auf die gegenüberliegende Ausfahrtspur Richtung Gerolstein. Fünf Wehrleute wurden dabei verletzt, sie erlitten unter anderem Rippenbrüche und Schnittwunden und wurden nach der Erstversorgung durch den Notarzt ins Prümer Krankenhaus gebracht.
Die Auffahrt war zeitweilig gesperrt, der Verkehr wurde umgeleitet. Zum Sachschaden liegen noch keine Schätzungen vor.
Quelle: www.volksfreund.de