Brand in der Brauerei: Im Siloturm bei der Stadthalle ist am Donnerstagvormittag ein Feuer ausgebrochen. Die Wehrleute retteten fünf Menschen aus dem Gebäude, drei von ihnen wurden mit leichter Rauchvergiftung in ein Krankenhaus gebracht. Die Feuerwehr warnte die Bürger wegen möglicher giftiger Dämpfe. Der Verdacht bestätigte sich im Laufe des Tages jedoch nicht.

Ein Feuerwehrwagen nach dem anderen rauscht in den Görenweg, Wehrleute springen aus den Fahrzeugen auf den Parkplatz der Brauerei, Menschen zieht es aus ihren Häusern, sie schauen gebannt auf das zu, dann geht ihr Blick nach oben: Es brennt im Siloturm.

Einer unter ihnen, ein Anwohner, hat kurz zuvor, um 9.28 Uhr am Donnerstag, die Feuerwehr alarmiert, weil er Brandgeruch vernahm - das erzählt Manfred Burbach, Wehrleiter der Stadt Bitburg. "Und als wir dort ankommen, haben wir dann Großalarm ausg elöst." Im zehnten Stock des Turms habe es "lichterloh" gebrannt.

Fünf Menschen gerettet

Die Wehrleute retten fünf Menschen aus dem Turm, ein daneben stehendes Bürogebäude wird vorsichtshalber evakuiert, drei Männer werden mit leichter Rauchvergiftung ins Krankenhaus in Bitburg gebracht. Ihnen geht es gut: Nach ambulanter Behandlung können sie nach Hause gehen.

Größere Sorge besteht stundenlang für die Bürger der Stadt: Da der Turm "seinerzeit aus asbesthaltigem Material gebaut" worden sei, sagt Wolfgang Zenner von der Polizei Bitburg, sei die Befürchtung groß gewesen, dass sich in dem Rauch auch giftige Stoffe befänden.

Die Feuerwehr handelt sofort: Sie gibt eine Gefahrenmeldung an die Medien heraus und bittet die Bürger, Türen und Fenster geschlossen zu halten. Dies rufen die Polizeibeamten auch per Lautsprecher in den umliegenden Straßen aus. Immerhin, darauf weist Burbach hin, befinden sich auch viele Schulen in der näheren Umgebung: Die Kinder sitzen zu diesem Zeitpunkt gerade im Unterricht.

Während die Polizei den Görenweg für den Verkehr sperrt - Zenner: "Die Feuerwehr braucht den komplett als Arbeitsfläche" - sind die Wehrleute schon mittendrin: Aber einfach, sagt Burbach, sei das für seine Leute nicht gewesen.

Nach zwei Stunden im Griff

Einmal ist der Turm knapp 50 Meter hoch - die Drehleiter reicht aber nur 30 Meter in die Höhe. "Es ist also schwer, da ranzukommen." Von der Leiter aus geht es dann vor allem darum, die Blechfassade von außen zu kühlen: Die Hitze hätte die äußeren Platten abplatzen lassen können, und "wenn da Teile runtergekommen wären, hätte das übel aussehen können".

Um das Feuer zu bekämpfen, müssen die Wehrleute von außen und von innen ran - "unseren Angriff haben wir über das Treppenhaus gestartet", sagt Burbach. Und auch das sei anspruchsvoll für die Einsatzkräfte, die mit Sack und Pack rauf in den zehnten Stock müssen.

Dann verkündet Burbach die erste gute Nachricht: "Zwei Stunden - und wir hatten das Feuer im Griff." Damit ist der Einsatz aber noch lange nicht beendet: Um an die Glutnester heranzukommen, habe man Teile der oberen Blechverkleidung abgetrennt, und die müssen später dann noch vom Dach.

Um kurz nach 14 Uhr folgt die zweite gute Mitteilung: "Es besteht keine Gefahr mehr", sagt Kreisfeuerwehrinspekteur Jürgen Larisch. Zuvor habe man "Werte im unteren Bereich, hin zum Grenzwert" gehabt, sagt Burbach. Aus Trier hat man ein Messfahrzeug - ein, wie Larisch sagt, "rollendes Labor" - anrücken lassen, das alles abgefahren sei: Und nun habe man keine schädlichen Stoffe feststellen können. "Wir gehen immer zunächst von der größtmöglichen Gefahr aus. Aber jetzt können wir die Gefahrenmeldung aufheben."

Wie es aber zu dem Brand im stillgelegten Tanksilo gekommen sein könnte, darüber kann Zenner von der Bitburger Polizei zunächst nur eine reine Vermutung anstellen - die erweist sich später jedoch als richtig: Eine Firma war dort mit Entkernungsarbeiten zugange, und "bei den Abrissarbeiten sind Dämmaterialien in Brand geraten." Die Handwerker hatten mit einem Schneidbrenner Rohre freigelegt - und durch Funkenflug sei das Feuer entstanden. Die Arbeiter hätten dann noch versucht, die Flammen mit dem Feuerlöscher einzudämmen - das sei ihnen aber nicht mehr gelungen.

Wie hoch der entstandene Schaden sei, könne man derzeit noch nicht sagen, teilt die Pressestelle der Bitburger Brauerei mit. Um diesen möglichst gering zu halten, waren gestern hundert Kräfte im Einsatz: Die Feuerwehr Prüm mit Drehleiter, der Gefahrenstoffzug Waxweiler, die Feuerwehr Trier mit einem Messfahrzeug, die Feuerwehr Metterich / Dudeldorf und die Feuerwehr Bitburg mit allen sechs Einheiten - zudem das THW, das Rote Kreuz und die Polizei Bitburg.

Quelle: www.volksfreund.de